49
Von der Idee zur Geschichte
Mit dem Zettelkasten zur Story
Videoeinsteiger verlagern die Arbeit an dem Storyfahrplan gern auf einen
Zeitpunkt nach den Dreharbeiten. Sie leben mit der Hoffnung, das gedrehte
Material zu schneiden und so zu sortieren, dass dabei ihre Videostory ent
steht. Häufig erleben sie dabei eine herbe Enttäuschung. Einstellungen feh
len. Wichtige Fragen im Interview mit einem Protagonisten – vergessen. Ein
stellungen passen nicht aneinander. Nachdrehen ist häufig keine praktikable
Option. Der Drehort zu weit entfernt, das Ereignis nicht wiederholbar – alles
sehr schade.
Zu wenig Gedrehtes ist tragisch, also lieber die Kamera auf alles und jeden
draufhalten und los? Auch diese Strategie birgt Risiken und garantiert kein
Erfolgsvideo. Zu viel gedrehte Einstellungen oder ganze Sequenzen wegzu
werfen, schmerzt unendlich. (Zu viel) gedrehtes Material verleitet dazu, es
auch zu verwenden. Videos inhaltlich zu überfrachten, sie langatmig oder
gar langweilig zu machen – das möchtest du weder dir noch den künftigen
Zuschauern antun.
Wie also entsteht ein guter Fahrplan für ein Video? Mit der Verwendung
hilfreicher Werkzeuge konntest du bereits Erfahrungen sammeln. Das wird
beim Fahrplanentwurf nicht anders sein.
Als erprobte Hilfsmittel kommt dabei (spezielle) Schreibsoftware zum Ein
satz oder ein Päckchen Karteikarten. Um zusätzlichen Einarbeitungsauf
wand zu vermeiden, sollten Videoeinsteiger auf die Verwendung spezieller
Software verzichten. Deine Rechercheergebnisse hast du auf einem Blatt,
nein, auf vielen Blättern erfasst.
Jedes einzelne Rechercheergebnis überträgst du auf eine Karteikarte.
Abb. 3.2: Story auf Karteikarten – Einsortieren – Aussortieren – Umsortieren